Autoren-Archiv: Sini

26. bis 28. April 2013 | ARMGESPEIST – 20 Jahre Tafeln sind genug: Aktionstage in Berlin

Vom 26. – 28. April 2013 veranstaltet das ‚Kritische Aktionsbündnis 20 Jahre Tafeln‘ drei Aktionstage in Berlin (Veranstaltungsort), in deren Rahmen mit einem umfangreichen Programm Öffentlichkeit und Medien über unsere Forderungen und Kritikpunkte informiert werden sollen.

Ziel der Aktionstage ist es, die kritische Debatte im Hinblick auf die Ausbreitung von Tafeln und anderen existenzunterstützenden Angeboten zu stärken und auf die Notwendigkeit einer armutsfreien, bedarfsgerechten und existenzsichernden Mindestsicherung hinzuweisen, die Tafeln und ähnliche Angebote in Zukunft überflüssig macht.

Weiterführende Informationen zum Aktionsbündnis und das ausführliche Programm finden Sie unter: http://www.aktionsbuendnis20.de/

Veranstaltungsflyer zum Download

Pressemitteilung auf der Webseite von FIAN Deutschland

17. April 2013 | Straßenaktion zum Tag der Landlosen

Bäuer*innen und Indigene kämpfen für ihr Land und ihre Menschenrechte. Wir solidarisieren uns mit ihren Kämpfen vor Ort und möchten mit der Straßenaktion die Notwendigkeit der Stärkung der Rechte der KleinbäuerInnen und Landlosen herausstellen. Beispielhaft informieren wir über aktuelle FIAN-Fälle: den von der Berliner Gruppe betreuten Fall der Guarani-Kaiowá in Brasilien, den Fall der Sawhoyamaxa sowie der Curuguaty in Paraguay.

Zeit: 12-14 Uhr
Ort: Auswärtiges Amt, Werderscher Markt 1, 10117 Berlin

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Hintergrund

Tag der Landlosen 17.04.13 - Aktion vor dem Auswärtigen Amt | Copyright FIAN Deutschland

Tag der Landlosen 17.04.13 - Aktion vor dem Auswärtigen Amt | Copyright FIAN Deutschland

Am 17. April solidarisieren sich weltweit Menschen mit den lokalen und globalen Kämpfen von Landlosen- und Kleinbauernbewegungen von La Via Campesina, einem globalen Netzwerk der Bauern und Bäuerinnen, der ländlichen Bevölkerung, der Landlosen und Indigenen. Hintergrund ist die Ermordung von 19 Aktivisten der Landlosenbewegung MST (Movimento dos Trabalhadores Rurais Sem Terra) durch die brasilianische Polizei am 17. April 1996. Etwa 1.500 Menschen in der Stadt Eldorado dos Carajas im Norden Brasiliens hatten eine Landstraße blockiert in ihrem rechtmäßigen Kampf um Land als sie von 150 Polizisten umzingelt wurden und diese wahllos und brutal in die Menge feuerten. Bis heute, 17 Jahre nach dem Massaker wurde kein Verantwortlicher zur Rechenschaft gezogen. Mitglieder von La Via Campesina in Mexiko, wo eine internationale Konferenz abgehalten wurde, antworteten mit einem Marsch auf die brasilianische Botschaft und riefen den 17. April zum internationalen Tag des Widerstands und der Aktion gegen alle Formen von Unterdrückung der ländlichen Bevölkerung aus.

 

Petition: Indigenenrechte müssen in Brasilien endlich umgesetzt werden!

Die Rückgabe des Landes in die Hände der indigenen Gemeinden war in Brasilien zumindest auf dem Papier bis dato Chefsache: Die Präsidentin, aktuell Dilma Rousseff, ist demnach für die „Demarkierung“ dieser Länder zuständig. De facto ging die Neuverteilung dieses Landes nur schleppend voran. Eine geplante Gesetzesnovelle plant eine zusätzliche Verschlechterung der brasilianischen Land­verteilungspolitik: Danach soll die Demarkierung indigenen Landes nicht mehr durch die Staatspräsidentin erfolgen, sondern durch das Parlament. Das würde die Rückgabe des Landes noch mehr verzögern. Eine von FIAN unterstützte Petition will das verhindern.

Logo Petition PEC 215Die geplante Gesetzesnovelle mit dem Namen PEC 215 würde den Prozess der Landverteilung nicht nur durch Parlamentsdebatten unnötig in die Länge ziehen: Lobbyisten der mächtigen Soja-, Zuckerrohr- und Rinderzuchtindustrie könnten noch stärker als bis dato ihren Einfluss geltend machen, um eine gerechte Verteilung des Landes zu blockieren. Diesen Versuchen gilt es einen Riegel vorzuschieben: FIAN bittet Sie deshalb darum, die Petition gegen PEC 215 zu un­ter­zeichnen.

FIAN setzt sich seit Jahrzehnten für die Rechte indigener Gemeinschaften in Brasilien ein. Zu den betreuten Fällen gehört das Schicksal der Guarani-Kaiowá. Die Rechte der Guarani-Kaiowá stehen den Interessen der sich immer weiter ausbreitenden industriellen Landwirtschaft entgegen. Die Guarani-Kaiowá müssen dem Soja- und Zucker­rohr­an­bau und großflächiger Rinderzucht weichen. Statt auf ihrem traditionellen Land leben sie in Reservaten. Ein klarer Verstoß gegen das Menschenrecht auf Nahrung, denn in den Lagern kommt es zu Mangel- und Unterernährung, zum Teil mit Todesfolge.

Erst im Mai verpflichtete sich die brasilianische Regierung vor dem UN-Menschenrechtsrat zu konkreten Maßnahmen zur Verbesserung der Lage der Guarani-Kaiowá. Die Guarani-Kaiowá mussten jedoch in der Vergangenheit immer wieder erleben, dass solche Zusagen nicht eingehalten wurden. Der PEC 215-Entwurf verstärkt diesen Eindruck.
Hier der Link zur Petition gegen PEC 215: http://www.causaindigena.org/causaindigena_english.php

Die Unterschriftenaktion wurde Ende November 2012 beendet. Die mehr als 20.000 Unterschriften wurden am 4. Dezember 2012 in Brasília den brasilianischen Behörden und Regierungsvertretern übergeben. Mehr als 70 Indigenen-VertreterInnen waren dafür nach Brasília gereist, die größte Delegation entstammte den Guarani-Kaiowá. Die Unterschriftenaktion wurde u.a. von Noam Chomsky und Eduardo Galeano unterstützt.

24. November 2012 | Seminar: Soziale Menschenrechte durchsetzen – aber wie?

Das Recht auf Nahrung gehört, wie die anderen sozialen Menschenrechte, seit der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte zum UN-Menschenrechtsinstrumentarium. Soziale Menschenrechte wurden jedoch lange Zeit als Rechte 2. Klasse behandelt und erst im Dezember 2008 wurden von der UN-Generalversammlung die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass in Zukunft auch soziale Menschenrechte auf internationaler Ebene einklagbar sein werden (das sogenannte „Individualbeschwerdeverfahren“).

Die Durchsetzung sozialer Menschenrechte trifft oft auf heftige Widerstände, weil die Rechte der Individuen oft mit wirtschaftlichen Interessen kollidieren – egal, ob es sich um lokale Ortsvorsteher oder transnationale Unternehmen handelt, etwa wenn Menschen von ihrem Land vertrieben werden, um einem Bergbauunternehmen oder ausländischen Agrarinvestoren Platz zu machen.

Inhalt des FIAN-Seminars ist zum einen die Darstellung der menschenrechtlichen Grundlagen für die Durchsetzung des Rechts auf Nahrung. Zum anderen wird anhand von Fallstudien aus verschiedenen Ländern greifbar gemacht, wie schwierig es ist, bei Verletzungen des Rechts auf Nahrung die Rechte der Betroffenen gegen die herrschenden Macht- und Wirtschaftsinteressen durchzusetzen.

Leitung: Ute Hausmann, FIAN Deutschland e.V.
Zeit: 12-18 Uhr
Ort: Evangelische Studierendengemeinde Berlin, Borsigstr. 5, 10115 Berlin-Mitte (U6 Oranienburger Tor oder S1, S2, S25 Nordbahnhof, siehe Anfahrtsbeschreibung)

Die Teilnahme ist kostenlos, um Spende wird gebeten.
Anmeldung bis zum 19.11.2012 unter info@fian-berlin.de. Bitte gebt zur besseren inhaltlichen Planung möglichst Euren Beruf bzw. Vorkenntnisse an.

9. November 2012 | Solidaritätsdemo für die Guarani-Kaiowá

Die Rechte indigener Völker in Brasilien sind mehr und mehr bedroht. Besonders stark trifft es zur Zeit die 43.000 Guarani-Kaiowá in Mato Grosso do Sul, im Südwesten Brasiliens. Mit gewaltfreien Landbesetzungen kämpfen sie für die Durchsetzung ihrer verfassungsmäßigen Rechte, für die rechtliche Anerkennung und den Schutz ihrer traditionellen Gebiete. Die sich immer weiter ausbreitenden Zuckerrohr- und Sojaplantagen sowie die Rinderzucht nehmen ihnen den Raum zum Leben. Immer wieder werden Guarani-Anführer mit dem Tod bedroht und ermordet.

Die lokale Justiz steht auf der Seite der Agrarindustrie. So sind aktuell die Guarani von Pyelito Kue von einer richterlich angeordneten Zwangsräumung bedroht. Eine junge Frau aus der Gemeinde wurde bereits von Pistoleiros in Iguatemi vergewaltigt. Trotz aller Drohungen sind die Guarani von Pyelito Kue nicht bereit, das von ihnen beanspruchte Land zu räumen. Lieber lassen sie sich töten, wie sie in einem Offenen Brief an die Weltgemeinschaft ihre Notlage ausdrücken.

In den vergangenen 10 Jahren haben die Guarani-Kaiowá lediglich 2000 Hektar Land besetzt; nur drei ihrer Territorien wurden offiziell anerkannt. Mato Grosso do Sul hat insgesamt eine Fläche von 35,7 Millionen Hektar. Der brasilianische Bundesstaat ist damit so groß wie die Bundesrepublik Deutschland, hat jedoch lediglich 2,3 Millionen Einwohner.

Neben brasilianischen und deutschen Mitbürgern wird voraussichtlich auch Uilton Tuxá, Repräsentant der APIB (Articulação dos Povos Indígenas do Brasil/Artikulation der brasilianischen Indigenen), an der Solidaritätsdemo teilnehmen.

Organisation der Demo: FDCL

Die ausgebrachten gentechnisch manipulierten Saaten sollen Erträge steigern und Ernährungssicherheit für die Welt leisten. Die eingesetzten Pestizide vergiften jedoch Mensch und Umwelt, die Monokulturen vertreiben Kleinbauern und -bäuerinnen vom Land und in die Armut. Wegen der boomenden Weltmarktpreise für Soja tobt der Landkonflikt zwischen den Großgrundbesitzern und den Kleinbauern erbitterter denn je. Paraguay ist das Land mit der höchsten Konzentration an Landbesitz weltweit: 2,5 Prozent der Landbesitzer kontrollieren 85 Prozent des Grund und Bodens. In den letzten 30 Jahren haben Soldaten und Paramilitärs fast 100.000 Kleinbauern und Indigene von ihrem Land und vertrieben und über hundert ihrer Sprecher ermordet.

Im Juni 2012 wurde das größte politische Problem des südamerikanischen Landes zum Fallstrick für den linken Präsidenten Fernando Lugo, der vom Parlament in einem kalten Putsch von seinem Posten enthoben wurde. Als Anlass für den Putsch musste ein Massaker an elf Kleinbauern und sechs Polizisten herhalten, dessen Aufklärung die neue Regierung mit allen Mitteln hintertreibt. Berichten zufolge könnte der Parlamentsputsch von Akteuren aus de multinationalen Agrarindustrie gestützt worden sein. Zumindest sieht es so aus, als könne die Agrarlobby nun wieder ungestört im Lande schalten und walten. Die Lage in Paraguay hat sich seit dem „Monsanto-Putsch“ zugespitzt.

Darüber, über die Folgen des expandierenden Sojaanbaus in Paraguay wie auch den Widerstand der Kleinbauern und Landlosen, die um ihre Lebensweise, ihr Land und ihre Gesundheit kämpfen, wollen wir auf dieser Veranstaltung informieren und diskutieren. Gerhard Dilger berichtet über die Hintergründe dieses „Regierungswechsels“ und die aktuelle Lage in Paraguay. Gerónimo Arévalos, Kleinbauer aus Paraguay, schildert die Folgen der Sojamonokulturen und berichtet vom Kampf der Landbewohner in Paraguay.

Die Veranstaltung wird realisiert mit finanzieller Unterstützung der Europäischen Union.

16. Oktober 2012 | Der „Monsanto-Putsch“ – Der Preis der Soja-Monokulturen in Paraguay

Informations- und Diskussionsveranstaltung

mit Gerónimo Arévalos (Kleinbauer aus Paraguay) und Gerhard Dilger (berichtet seit 1994 als Journalist aus Südamerika)

Moderation: Jan Dunkhorst (FDCL)
Zeit 19 Uhr
Ort: Mehringhof, Versammlungsraum, Aufgang III, 1.Stock links (über dem Theater!), Gneisenaustr. 2a, 10961 Berlin (U 6/7 Mehringdamm)
Sprache: Deutsch-Spanisch mit Verdolmetschung
Veranstalter: Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika e.V. (FDCL) in Zusammenarbeit mit FIAN Lokalgruppe Berlin

Paraguay ist vom Sojaanbau geprägt. Das Sechs-Millionen-Land ist der viertgrößte Sojaexporteur der Welt. Die riesigen Felder mit den proteinhaltigen Bohnen machen bereits drei Viertel der gesamten Nutzfläche aus. Das Land ist eine Sojarepublik, die gemeinsam mit Argentinien und Brasilien den Futtertrog für die europäische Massentierhaltung bildet. Sowohl brasilianische Farmer profitieren davon, als auch die Agrarmultis Monsanto, Syngenta, Cargill, ADM oder Bunge sowie Spekulanten und Investoren aus Übersee. So ist DWS, ein Agrarfonds der Deutschen Bank, am argentinischen Konzern Cresud beteiligt. Cresud wiederum besitzt Zehntausende Hektar Land in Paraguay, ebenso in Brasilien und Bolivien.

Die ausgebrachten gentechnisch manipulierten Saaten sollen Erträge steigern und Ernährungssicherheit für die Welt leisten. Die eingesetzten Pestizide vergiften jedoch Mensch und Umwelt, die Monokulturen vertreiben Kleinbauern und -bäuerinnen vom Land und in die Armut. Wegen der boomenden Weltmarktpreise für Soja tobt der Landkonflikt zwischen den Großgrundbesitzern und den Kleinbauern erbitterter denn je. Paraguay ist das Land mit der höchsten Konzentration an Landbesitz weltweit: 2,5 Prozent der Landbesitzer kontrollieren 85 Prozent des Grund und Bodens. In den letzten 30 Jahren haben Soldaten und Paramilitärs fast 100.000 Kleinbauern und Indigene von ihrem Land und vertrieben und über hundert ihrer Sprecher ermordet.

Im Juni 2012 wurde das größte politische Problem des südamerikanischen Landes zum Fallstrick für den linken Präsidenten Fernando Lugo, der vom Parlament in einem kalten Putsch von seinem Posten enthoben wurde. Als Anlass für den Putsch musste ein Massaker an elf Kleinbauern und sechs Polizisten herhalten, dessen Aufklärung die neue Regierung mit allen Mitteln hintertreibt. Berichten zufolge könnte der Parlamentsputsch von Akteuren aus de multinationalen Agrarindustrie gestützt worden sein. Zumindest sieht es so aus, als könne die Agrarlobby nun wieder ungestört im Lande schalten und walten. Die Lage in Paraguay hat sich seit dem „Monsanto-Putsch“ zugespitzt.

Darüber, über die Folgen des expandierenden Sojaanbaus in Paraguay wie auch den Widerstand der Kleinbauern und Landlosen, die um ihre Lebensweise, ihr Land und ihre Gesundheit kämpfen, wollen wir auf dieser Veranstaltung informieren und diskutieren. Gerhard Dilger berichtet über die Hintergründe dieses „Regierungswechsels“ und die aktuelle Lage in Paraguay. Gerónimo Arévalos, Kleinbauer aus Paraguay, schildert die Folgen der Sojamonokulturen und berichtet vom Kampf der Landbewohner in Paraguay.

Die Veranstaltung wird realisiert mit finanzieller Unterstützung der Europäischen Union.

24. September 2012 | Landraub in Kambodscha: Blutiger Zucker und Europas Verantwortung

Kurzfilm und Diskussion mit Aktivisten aus Kambodscha

Seit 2009 erlaubt die EU armen Ländern wie kambodscha eine zoll- und quotenfreie Einfuhr von Zucker. Die so genannte Entwicklungsinitiative “Everything but Arms” (Alles außer Waffen) macht’s möglich. Das soll die dortige Entwicklung ankurbeln, führt aber nachweislich zu Landraub und brutalen Vertreibungen. Diese Handelsanreize fördern eine agroindustrielle Exportlandwirtschaft, die die dortige Ernährungssouveränität untergräbt und zur Verletzung des Rechts auf Nahrung beiträgt.

Veranstaltungs-Details Kambodscha 2012Kambodschanische Organisationen und betroffene Gemeinden haben nun zu einem Boykott der Süßwaren von Tate & Lyle aufgerufen, um neben rechtlichen Schritten auch öffentlichen Druck auf die Konzerne in Europa zu machen, die von diesen Menschenrechtsverletzungen profitieren. Die Organisation „Equitable Cambodia“ kämpft seit vielen Jahren für die Rechte der Betroffenen. David Pred und Eang Vuthy berichten über Zusammenhänge, Hintergründe und Reaktionen der Verantwortlichen in Europa.

Download Veranstaltungsflyer

Die Veranstaltung wir organisiert von der Menschenrechtsorganisation FIAN und dem FDCL, ist Teil des EU-weiten Projektes gegen Land Grabbing “Hands off the Land” und gefördert durch die Europäische Union

9. August 2012 | Birdwatchers – Das Land der Roten Menschen

Filmvorführung mit Diskussion

Der Spielfilm, der für den Goldenen Löwen auf den Filmfestspielen in Venedig nominiert wurde, handelt vom Volk der Guarani und ihrem Kampf um Land und Leben im brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso do Sul. Er erzählt das Drama eines Volkes, dem sein angestammtes Land entrissen und zerstört wurde, dessen Kinder verhungern und dessen Anführer ermordet werden. Viele Indianer müssen als Billiglohnkräfte für die lokalen Plantagenbesitzer oder als Foto-Attraktion bei Birdwatching-Touren für Touristen arbeiten. Doch der Film dokumentiert auch den Kampf der Guarani ihr Land zurückzugewinnen, indem sie Parzellen ihres angestammten Landes wieder besetzen, was jedoch meist von den weißen Großgrundbesitzern gewaltsam unterbunden wird.

Survival International zeigt diesen Film in Zusammenarbeit mit FIAN anlässlich des Tages der Indigenen Völker am 9. August.

„Er zeigt die Grundbesitzertöchter, die bei Fliegensummen am Pool dösen. Er filmt die Indios in ihren kargen Plastikzelten und den weissen Aufseher, der sie in seinem nicht minder kargen Wohnwagen bewacht. Immer wieder eröffnen die Bilder einen mystischen Raum, in dem Körper erst einmal Körper sind und dann erst jung oder alt, weiss oder braun, reich oder arm. Hier ist der Dschungel ein magisches System, in dem sich Menschen in kurzen utopischen Liebesmomenten begegnen. Und dann wieder ein Wald, an dessen Bäumen sich Indios erhängen.“ Katja Nicodemus, Die Zeit

„Bechis liegt nicht daran, die Dichotomie von edler Ursprünglichkeit und Unheil bringender Zivilisation intakt zu lassen; er idealisiert die Indianer so wenig, wie er den Grossgrundbesitzer dämonisiert. Die Sphären vermischen sich, Feindseligkeit und Neugier gehen Hand in Hand. … Birdwatchers ist ein toller Film.“ Cristina Nord, taz

Mehr Informationen

Im Anschluss an den Film besteht die Möglichkeit zur Diskussion mit Vertretern von Survival International und FIAN über die aktuelle Situation der Guarani.

Zeit: 20 Uhr
Ort: Regenbogenkino, Lausitzer Straße 22, 10999 Berlin- Kreuzberg (U-Bahn Stationen Kottbusser Tor/ Görlitzer Bahnhof)
Eintritt: 5€ Normal, 4€ Studenten, 3€ Sozialhilfeempfänger

Licht an für die Menschenrechte!

Kohleimporte müssen transparenter werden!

Nach der Katastrophe von Fukushima beschloss die deutsche Regierung den erneuten Ausstieg aus der Atomenergie. Doch statt den Ausbau erneuerbarer Energien voranzutreiben setzt man weiter auf Kohle.

Der internationale Kohlehandel findet praktisch unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Über Menschenrechtsverletzungen und großflächige Umweltzerstörung in Abbauländern wie Kolumbien wissen Stromkunden hierzulande nur wenig.

Das muss sich ändern!

  • Deutsche Stromkonzerne müssen die Herkunft ihrer Kohle offenlegen und Mitverantwortung für die Abbau- und Arbeitsbedingungen in den Zulieferländern übernehmen!
  • Strom aus deutschen Steckdosen darf nicht das Leben von Menschen in anderen Ländern zerstören!

FIAN Deutschland hat eine Kampagnen-Webseite eingerichtet, auf der über die Menschenrechtsproblematik in Bezug auf Steinkohle-Importe informiert wird.

Parallel wurde eine E-Petition beim Deutschen Bundestag gestartet. In dieser Petition fordert FIAN das deutsche Parlament dazu auf, ein Gesetz zu beschließen, das Lieferanten und Handelswege der deutschen Steinkohle-Industrie offen legt. Des Weiteren sollen importierende Unternehmen zukünftig regelmäßig nachweisen, ob und wie sie geprüft haben, dass der Abbau der importierten Steinkohle nicht zu Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung in den Abbauregionen beiträgt.

Sie finden die Kampagnen-Webseite hier: www.kohleimporte.de

Unsere Agrarpolitik endet nicht an Europas Grenzen!

Briefaktion fordert EU-Parlament zum Handeln auf: jetzt mitmachen!

Köln, 9. Mai 2012. Nächstes Jahr wird die EU ihre Agrarpolitik reformieren. Für viele Menschen sind diese Reformen ein wichtiges Thema. Welche Art von Landwirtschaft wollen wir? Wie kann die EU den Bedürfnissen aller Bäuerinnen und Bauern – auch global – gerecht werden? FIAN und die anderen die Briefaktion tragenden Organisationen befürchten, dass sich erneut Lobby-Interessen gegen Menschenrechte, Nachhaltigkeit und den gesunden Menschenverstand durchsetzen werden. Um das zu verhindern müssen die EU-Parlamentarier zum Handeln aufgefordert werden.

Werden Sie aktiv: Schreiben auch Sie einen Brief an Ihren Vertreter im EU-Parlament (MdEP) und fordern Sie eine Ausrichtung der EU-Agrarpolitik am Menschenrecht auf Nahrung ein.

Neben einem Informationsbrief zur Briefaktion haben wir auch einen Briefentwurf vorbereitet, den Sie direkt oder nur zur Orientierung verwenden können.

Wir empfehlen, die Briefe bis Ende Juni abzuschicken, damit die Inhalte vor der Sommerpause noch genügend Beachtung erhalten und in die Debatten im Europaparlament im September einfließen. Wir würden uns freuen, wenn Sie uns über Reaktionen der MdEP informieren: Roman Herre, r.herre@fian.de