Artikel zum Thema Lateinamerika

23. Juni 2019 | Das Land ist unser Leben, unsere Identität, unser Erbe! Die Frauenorganisation der Guarani-Kaiowá und der Kampf um indigenes Land in Brasilien

Sonntag, 23.06.2019, 17 Uhr    (Achtung: Datum geändert!)
Vorher, ab 16 Uhr: Soli-Essen und Trinken       

Ort: Interkulturelles Frauenzentrum S.U.S.I.
Bayerischer Platz 9/Innsbrucker Str. 58, 10779/10825 Berlin

Janete und Alenir Guarani-Kaiowá aus Mato Grosso do Sul (Brasilien) berichten über den Kampf für die Demarkierung ihres traditionellen Landes, gegen die Interessen der Agrarindustrie, und über die Kuñangue Aty Guasu, die Frauenorganisation der Guarani-Kaiowá. Diese fordert die Verbesserung ihrer Lebensbedingungen ebenso ein wie den Respekt für das indigene Leben und die Umwelt (insbesondere im Angesicht der Demontage indigener Institutionen unter der aktuellen Regierung). Als Frauen sind sie zudem besonders betroffen von rassistischer Diskriminierung und der zunehmenden Gewalt. Dagegen organisieren sie sich z.B. durch Stärkung ihrer traditionellen Religion und Medizin.

Wir wollen auch die Verantwortung Deutschlands beleuchten – als Importeur von Agrarrohstoffen und Sitz multinationaler Agrarkonzerne wie Bayer und BASF.

Veranstalter: Guarani Kaiowá Support Network, FIAN, Quilombo Ayé, Coletivo Caipora, Gesellschaft für bedrohte Völker, FDCL, CIMI, Abá; Unterstützt durch: Klima-Bündnis, Katholischer Fonds, Stiftung Umverteilen, Europäische Union, S.U.S.I.

Veranstaltungen in anderen Städten:

Mainz

Frankfurt (siehe auch hier und fb)

Köln

Hamburg

Klimafest Aarau

Basel

Graz

28. April 2019 | Gartenfest zum Aktionstag von La Via Campesina

Termin: Sonntag, 28. April 2019, ab 14.00 Uhr
Ort:

Gemeinschaftsgarten Prachttomate, Bornsdorfer Str. 9-11, 12053 Berlin

 

Gartenfest zum Aktionstag von La Via Campesina.

Der Kampf um Ernährungssouveranität, Saatgut, Land.

Mit Infoständen, Redebeiträgen, Gesprächsrunden zur Situation der brasilianischen Landlosen-bewegung unter dem faschistoiden Präsidenten Bolsonaro und zu ökologischen Ansätzen in Rojava, Samentauschbörse, Siebdruck, Essen/Trinken, Live-Musik, DJing.

14. März 2019 | Protest gegen Bolsonaro – und dessen deutsche Unterstützer

Termin: Donnerstag, 14. März 2019, 15:30 Uhr
Ort: Breitestr. 29, 10178 Berlin

Kundgebung und Demonstration: „Protest gegen die Bolsonaro-Regierung in Brasilien – und deren deutsche Unterstützer“

Donnerstag, 14.3.2019
BEGINN: 15:30 – 16:15 Uhr: Kundgebung zum Thema „Protest gegen deutsche Firmen, die in Brasilien die Bolsonaro-Regierung unterstützen“, vor dem Gebäude (gegenüberliegendes Straßenseite) von BDI und DIHK, Breitestr. 29, 10178 Berlin
16:15 – 16:30 Uhr Demonstrationszug der Teilnehmenden von der Breitestr. 29 zur Brasilianischen Botschaft, Wallstraße 57, 10179 Berlin
16:30 – 17:30 Uhr Kundgebung zum Thema „Erinnerung an die Ermordung von Marielle Franco vor genau einem Jahr. Protest gegen Repression an Schwarzen Frauen und Männern, Indigenen, Quilombolas, LGBTQI*, Landlosen und sozialen Bewegungen“
17:30 Uhr: ENDE der Kundgebung/Demonstration

Aufrufer*innen: Fórum Resiste Brasil – Berlin, Brasilien Initiative Berlin, FDCL, Kooperation Brasilien – KoBra, KURINGA, Bloque Latinoamericano Berlin, Brasilien Initiative Freiburg, Dachverband der Kritischen Aktionäre, FIAN, Anastácia Berlin, RefrACTa Coletivo Brasil-Berlim, Mash-Up Multigender / Multiworld

 

Delegation brasilianischer Menschenrechtlerinnen fordert Rechte für Indigene

Vom 20. bis 22. September machten FIAN Brasilien und die Katholische Pastorale für indigene Völker in Brasilien (CIMI) in Berlin auf die prekäre Situation der Guarani Kaiowá im Bundestaat Mato Grosso do Sul aufmerksam. Die beiden Organisationen sind Teil einer brasilianischen Delegation, die derzeit durch Europa reist, um auf Menschenrechtsverletzungen gegen Indigene in Brasilien zu berichten und für internationale Unterstützung zu werben.

Valéria Burity, Geschäftsführerin von FIAN Brasilien, schilderte in der Jubiläums-Veranstaltung von FIAN Deutschland am 20. September die besorgniserregende Lage der Guarani-Kaiowá. Zu dieser Gelegenheit wurde zudem ein Bericht von FIAN zu Verletzungen des Rechts auf Nahrung der Guarani-Kaiowá präsentiert.

In den darauffolgenden Tagen diskutierten Valéria Burity und Adriana Azevedo von CIMI mit Bundestagabgeordneten und Vertretern des Auswärtigen Amts über die Verletzungen der Rechte der Kaiowá. Hierbei wurden sie von FIAN Deutschland, Brot für die Welt und Misereor unterstützt. Wichtige Themen hierbei waren die wachsende Gewalt gegen die Guarani-Kaiowá seit der Amtsübernahme der neuen Regierung in Brasilien; die Ernährungsunsicherheit indigener Kinder; die Missachtung der Demarkierung indigener Gebiete durch die brasilianische Regierung sowie die Versuche des brasilianischen Parlaments, die Landrechte der indigenen Völker durch Gesetzesänderungen aufzuweichen (beispielsweise durch Initiativen zur Änderung der Verfassung wie die PEC 215 und die Stichtagsregelung (marco temporal)).

Derzeit führen die beiden Menschenrechtlerinnen ihre Rundreise in Brüssel weiter, um zusammen mit VertreterInnen der Indigenen eine Unterstützung durch EU-Institutionen zu erwirken.

FIAN Bericht zu dem Recht auf Nahrung der Guarani-Kaiowá (nur auf Englisch).
FIAN Factsheet Brasilien. Der Kampf der Guarani-Kaiowá um Land und Würde

Zum Bericht der UN-Sonderberichterstatterin für das Recht der Indigenen Völker: http://www.fian.org/library/publication/worrying_regression_for_indigenous_peoples_in_brazil_says_un_rapporteur/

23. November 2015 | Buen Vivir in Ecuador? Die Debatte um das neue Landgesetz und die Kriminalisierung von sozialen Bewegungen

Termin: Montag, 23. November 2015, 19 Uhr
Ort: Veranstaltungsraum im FDCL, Aufgang 3, 5. Stock, Gneisenaustr. 2a, 10961 Berlin

Vortrag mit Milton Yulán,  Anwalt aus Ecuador und Mitglied von FIAN Ecuador

Die Widersprüche zwischen Neo-Extraktivismus, d.h. einer auf Raubbau und Rohstoffausbeutung basierenden Wirtschaft, und den Ansprüchen alternativer Entwicklungsmodelle, wie sie im Konzept des Buen Vivir zum Ausdruck kommen, haben sich in den letzten Monaten in Ecuador zugespitzt. Die zunehmend extraktivistische Wirtschaftspolitik Correas hat sich durch das 2014 unterzeichnete Freihandelsabkommen mit der EU nochmals verschärft. Hierbei werden auch die in der Verfassung festgeschriebenen Rechte, wie das auf Nahrung, Land und Wasser, massiv bedroht. Wer sich für diese Rechte einsetzt, muss zunehmend mit strafrechtlicher Verfolgung rechnen. Öffentliche Proteste, wie der im August von der indigenen Dachorganisation CONAIE einberufene Protestmarsch, werden kriminalisiert und unterdrückt.

Milton Yulán wird auf diese Ereignisse und die Debatte um das Buen Vivir eingehen. Im Vordergrund wird die menschenrechtliche Analyse des von der Regierung vorgelegten Landgesetzes (Ley de Tierras) stehen.

Hintergrund

2008 hat Ecuador eine der fortschrittlichsten Verfassungen weltweit verabschiedet. Unter dem Konzept des Buen Vivir (indigenes Konzept für ein erfülltes und ganzheitliches ‚Gutes Leben‘) sind Rechte auf Nahrung, Land und Wasser verankert. Einzigartig ist hierbei, dass auch der Natur ein Recht eingeräumt wird. Hiermit wird den indigenen und kleinbäuerlichen Lebensweisen und Kulturen Rechnung getragen. Jedoch mangelt es bis zum heutigen Tag am politischen Willen diese Rechte umzusetzen. Die tatsächlichen Fortschritte im Bereich der Ernährungssouveränität und Landumverteilung sind ernüchternd. Paradoxerweise werden gerade KleinbäuerInnen und Indigene zunehmend verfolgt, wenn sie den gemeinschaftlichen Zugang zu Land und Wasser verteidigen und ihr Recht auf Nahrung einfordern.

Zur Person

Milton Yulán ist ecuadorianischer Anwalt der Bauernorganisation Tierra y Vida, Mitglied von FIAN Ecuador und Vorstandsmitglied von FIAN International. Er hat 2015 anhand der freiwilligen Land-Leitlinien der FAO eine menschenrechtliche Analyse des Regierungsvorschlages einer Landgesetzgebung erarbeitet.

Eine Veranstaltung von FIAN FoodFirst Informations- und Aktionsnetzwerk, FDCL Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika, Lateinamerika-Forum Berlin (LAF)

Weiterführende Informationen

Wieder eine Gewalttat an einer Guarani-Anführerin

Foto Marinalva Manoel

Marinalva Manoel

Am Samstag, den 01.11.2014, wurde in Brasilien die Leiche der 27-jährigen Marinalva Manoel gefunden, einer Anführerin der indigenen Guarani-Kaiowá. Gerade hatte sie sich noch an Protesten der Indigenen in Brasiliens Hauptstadt beteiligt.

FIAN begleitet seit Jahren den Kampf der Guarani-Kaiowá um die Rückgabe ihrer angestammten Territorien, wie es die brasilianische Verfassung von 1988 festlegt, und für ein Ende der oft gewaltsamen Diskriminierung und menschenverachtenden Behandlung durch die Regierung und Teile der brasilianischen Gesellschaft.

FIAN International hat auf der Tagung des internationalen Vorstands in Vaalbeek (Belgien) von dieser neuerlichen Gewalttat erfahren. Als Protest haben die internationalen Delegierten einen gemeinsamen offenen Brief an die brasilianische Regierung verfasst, in dem ihre Bestürzung und Betroffenheit angesichts dieses neuerlichen Gewaltaktes gegen die Guarani-Kaiowá ausgedrückt wird. Es kann nicht hingenommen werden, dass die Anführer der Guarani-Kaiowá systematisch Todesdrohungen und Gewalt ausgesetzt sind, seit sie den Kampf um ihre traditionellen Territorien aufgenommen haben. Der Tod von Marinalva Manoel erinnert an die katastrophale Menschenrechtslage der Guarani-Kaiowá: die totale Straflosigkeit, mit der Morde und Gewaltakte gegen Indigene in Brasilien behandelt werden; der offene Aufruf zur Gewalt gegen Indigene in Teilen der brasilianischen ֖ffentlichkeit und Medien; die Tatsache, dass den Guarani-Kaiowá durch die fortwährende Untätigkeit des Staates die Rückgabe ihrer Territorien verweigert wird.

FIAN erwartet von der brasilianischen Regierung, dass sie ihre internationalen menschenrechtlichen Verpflichtungen auf allen Ebenen einhält, wozu auch die schnelle und gründliche Aufklärung dieser Mordtat gehört, sowie die Bestrafung der direkt und indirekt für diesen Gewaltakt Verantwortlichen. FIAN wird den Kampf der Guarani-Kaiowá für ihre Menschenrechte weiterhin unterstützen und Menschenrechtsverletzungen auf internationaler Ebene anklagen. Diese Forderungen wurden auch an die brasilianische Botschaft in Berlin übermittelt.

Link zur Original-Nachricht von FIAN International

Landkonflikt und Gewalt gegen Menschenrechtsverteidiger der Guarani-Kaiowá (Brasilien) in Europa thematisiert

CIMI 2014

Copyright: CIMI, Brasilien

Eine Lobbyreise führte Eliseu Lopes, Mitglied der Aty Guasu (der höchsten Versammlung der Guarani-Kaiowá, des zweitgrößten indigenen Volkes Brasiliens), sowie Flávio Vicente Machado, Regionaler Koordinator des Indigenenmissionsrates (CIMI), im September nach Europa.

Die Guarani-Kaiowá kämpfen seit über 40 Jahren für die Rückkehr auf ihr traditionelles Land, damit sie entsprechend ihrer Kultur leben können, ohne Hunger, Mangelernährung und Armut. Sie kämpfen für ihr Recht auf Nahrung und weitere, damit zusammenhängende Menschenrechte. „Trotz der Verfolgung, trotz miserabler Lebensumstände geht der Kampf um unsere Rechte weiter,“ betont Eliseu Lopes, der selbst nach Morddrohungen unter Polizeischutz steht. Vorläufige Studien über den Umfang des Landes, das von den Guarani-Kaiowá eingefordert wird, zeigen, dass es sich dabei nur um etwa 11% des Territoriums handelt, das früher den Guarani-Kaiowá gehörte (siehe http://cimi.org.br/pub/Kaiowaguaranibriefreport.pdf).

Eliseu Lopes gab am Tag der Indigenen Völker bei der 27. Sitzung des UN-Menschenrechtsrats in Genf eine Stellungnahme ab, wo er u.a. betonte: „Die Entscheidung der brasilianischen Regierung, alle Prozesse der Demarkierung indigenen Landes unter dem Vorwand des „Dialogs“ einzufrieren, haben zu einem direkten Anstieg der Landkonflikte geführt. Diese Entscheidung widerspricht sowohl unseren internationalen Rechten wie auch der brasilianischen Verfassung.“

Darüber hinaus nahm die Delegation an der Parallelveranstaltung „Der Kampf der Guarani-Kaiowá in Brasilien für ihr traditionelles Land und gegen Hunger“ teil, die von FIAN International, CIMI, Franciscans International und dem Hilfswerk der Evangelischen Kirche Schweiz (HEKS) organisiert wurde. Die Delegation traf Vertreter von UN-Vertretungen und die UN-Berichterstatter zum Recht auf angemessene Nahrung, für Indigene Völker und für Menschenrechtsverteidiger. In Brüssel standen Diskussionen mit Mitgliedern des EU-Parlaments sowie Vertretern des European External Action Service (EEAS) auf dem Programm.

14. Mai 2013 | Schrei nach Land“ – Ölpalmen, Landgrabbing und Repression in Honduras

Film und Vortrag mit Giorgio Trucchi (Korrespondent der Nahrungsmittelgewerkschaft REL-UITA, Nicaragua)

Bauern am Bajo Aguán

Quelle: hondurasdelegation | Copyright: Kirstin Büttner

Rund um den Globus nimmt die agroindustrielle Massenproduktion immer weiter zu. Von großen Agrarunternehmen werden auf dem Weltmarkt gefragte Produkte auf riesigen Flächen in Monokulturen produziert. Ein Beispiel für die globalisierte Produktion von agrarischen Rohstoffen ist Palmöl. Palmöl ist als „Allroundmaterial“ in jedem zweiten Supermarktprodukt enthalten, vor allem in Lebensmitteln, Kosmetika und Reinigungsmitteln. Der Boom der Agrotreibstoffe führte in den letzten Jahren zur starken Ausdehnung der Produktion für Biodiesel.

In Honduras will sich der Palmölkonzern Dinant des Agroindustriellen Miguel Facusse mit allen Mitteln neue Flächen aneignen. In den letzten Jahren wurden 88 Kleinbauern, Gewerkschafts-vertreter und Rechtsanwälte ermordet, die sich für den Landbesitz der Kleinbauern am Unterlauf des Rio Aguán einsetzten. Bewaffnete Sicherheitskräfte des Konzerns Dinant waren direkt in die Gewalttaten gegen die Bauernorganisationen verwickelt. Zuletzt wurden im Februar 2013 zwei Bauernaktivisten gefoltert und ermordet. Diese Missachtung von Menschenrechten in Honduras ist eine Folge des Militärputsches von 2009, mit dem sich Großgrundbesitzer und Konzerne zu den unbeschränkten Herrschern über das Lands machen wollten.

Extreme Menschenrechtsverletzungen und die Verbreitung von Monokulturen geschehen nicht einfach so ohne Einfluss von außen. Über Kreditanträge von Agro-Konzernen wie Dinant entscheiden die Vertreter der Bundesregierung als wichtige Anteilseigner der Weltbank mit. Genauso wichtig wie die Einmischung in finanzpolitische Entscheidungsstrukturen ist die öffentliche Thematisierung solcher Menschenrechtsverletzungen.

Giorgio Trucchi lebt und arbeitet seit vielen Jahren in Zentralamerika. Er ist Journalist/Korrespondent für die Nahrungsmittel-Gewerkschaft REL-UITA. In seinem Dokumentarfilm „Schrei nach Land“ zeigt er die Bedrohung, Unterdrückung und Kämpfe der Kleinbauern in der Region Bajo Aguán / Honduras und berichtet in seinem Vortrag über die Auswirkungen von Monokulturen, agroindustrieller Massenproduktion, das Engagement der Bauernorganisationen für den Erhalt ihres Landes, für Nahrungsmittelsicherheit und gegen die Vergiftung der Anbauflächen und die Kriminalisierung des Widerstandes.

Weitere Informationen:
Fact Sheet von FIAN Deutschland zum Fall Bajo Aguán

Zeit: 19:30 Uhr
Ort: Veranstaltungsraum im FDCL, Aufgang 3, 5. Stock, Gneisenaustr. 2a, 10961 Berlin
Veranstalter: INKOTA-netzwerk e.V., FDCL e.V., CADEHO, Lateinamerika Nachrichten

Die Rundreise wird organisiert von: Nicaragua Forum Heidelberg
Die Rundreise wird unterstützt von: Stiftung Umverteilen, Brot für die Welt – Evangelischer Entwicklungsdienst, Gewerkschaft Nahrung Genuss Gaststätten, Aktion Selbstbesteuerung, FIAN Deutschland /FIAN International
Die Veranstaltung wird realisiert mit finanzieller Unterstützung der Europäischen Union und des BMZ.

7. Mai 2013 | Rohstoffe für die Elektromobilität – entwicklungs- und umweltgerecht?

Wie Steinkohle aus Kolumbien und Kupfer aus Peru in den Berliner Elektro-Smart kommen

Zeit: 19-21 Uhr
Ort: Galerie Zeitzone, Adalbertstraße 79 (Ecke Waldemarstraße), 10997 Berlin
ReferentInnen:

Sebastian Rötters (FIAN)

Die bittere Bilanz deutscher Kohleimporte – Vorstellung der Studie „Bitter Coal“

Nora Rohde (PowerShift)

Rohstoffe für die Elektromobilität

Logo Bitter Coal

Elektroautos werden gepriesen als effiziente Alternative zum Verbrennungsmotor und gelobt für ihren minimalen CO2-Ausstoß. Doch der Strom für diese Autos stammt auch aus schmutzigen Kohlekraftwerken. Diese werden unter anderem mit Steinkohle aus Kolumbien, Russland oder den USA befeuert.
Und beim Bau der Elektroautos werden Rohstoffe wie Kupfer und Aluminium benötigt, die vor allem aus Entwicklungsländern in Lateinamerika oder Afrika stammen. Das Geschäft mit diesen Rohstoffen ist häufig geprägt von brutaler Ausbeutung von Menschen und Umwelt. Eine wirklich entwicklungs- und umweltgerechte Elektromobilität muss also von vorne herein auch nach Auswegen aus dem globalen „Rohstoff-Fluch“ suchen.

Smart Elektro

Im Rahmen der Abendveranstaltung wird die neue Studie „Bitter Coal“ von FIAN und urgewald vorgestellt. Danach wird am Beispiel Perus gezeigt, welche Folgen der intensive Abbau von Rohstoffen für die Bevölkerung vor Ort hat.

Wir laden alle Interessierten herzlich ein, sich zu informieren und mit uns zu diskutieren!

Einladung als pdf-Datei

Download der Studie „Bitter Coal“

Mit finanzieller Unterstützung des BMZ.

17. April 2013 | Straßenaktion zum Tag der Landlosen

BäuerInnen und Indigene kämpfen für ihr Land und ihre Menschenrechte. Wir solidarisieren uns mit ihren Kämpfen vor Ort und möchten mit der Straßenaktion die Notwendigkeit der Stärkung der Rechte der KleinbäuerInnen und Landlosen herausstellen. Beispielhaft informieren wir über aktuelle FIAN-Fälle: den von der Berliner Gruppe betreuten Fall der Guarani-Kaiowá in Brasilien, den Fall der Sawhoyamaxa sowie der Curuguaty in Paraguay.

Zeit: 12-14 Uhr
Ort: Auswärtiges Amt, Werderscher Markt 1, 10117 Berlin

Mehr Informationen

Hintergrund

Tag der Landlosen 17.04.13 - Aktion vor dem Auswärtigen Amt | Copyright FIAN Deutschland

Tag der Landlosen 17.04.13 - Aktion vor dem Auswärtigen Amt | Copyright FIAN Deutschland

Am 17. April solidarisieren sich weltweit Menschen mit den lokalen und globalen Kämpfen von Landlosen- und Kleinbauernbewegungen von La Via Campesina, einem globalen Netzwerk der Bauern und Bäuerinnen, der ländlichen Bevölkerung, der Landlosen und Indigenen. Hintergrund ist die Ermordung von 19 Aktivisten der Landlosenbewegung MST (Movimento dos Trabalhadores Rurais Sem Terra) durch die brasilianische Polizei am 17. April 1996. Etwa 1.500 Menschen in der Stadt Eldorado dos Carajas im Norden Brasiliens hatten eine Landstraße blockiert in ihrem rechtmäßigen Kampf um Land als sie von 150 Polizisten umzingelt wurden und diese wahllos und brutal in die Menge feuerten. Bis heute, 17 Jahre nach dem Massaker wurde kein Verantwortlicher zur Rechenschaft gezogen. Mitglieder von La Via Campesina in Mexiko, wo eine internationale Konferenz abgehalten wurde, antworteten mit einem Marsch auf die brasilianische Botschaft und riefen den 17. April zum internationalen Tag des Widerstands und der Aktion gegen alle Formen von Unterdrückung der ländlichen Bevölkerung aus.