Honduras nach dem Staatsstreich

Berichte zu Menschenrechtssituation und Widerstandsbewegung

In den Morgenstunden des 28. Juni stürmte das Militär in Honduras die Residenz des Präsidenten und verschleppte Manuel Zelaya. Wenig später wurde der Staatschef nach Costa Rica deportiert. Seither wird das Land von einem selbst ernannten und international nicht anerkannten De-facto-Regime beherrscht, finanziert durch die unternehmerische Oberschicht und gestützt durch das Militär.

Während soziale Organisationen ständige Proteste aufrechterhalten, gehen Militär und Polizei mit Repression und Einschüchterung gegen Demonstrationen und kritische Presse vor. Die Verteidiger der Demokratie haben sich inzwischen in einem breiten Bündnis zusammengeschlossen, die „Frente Nacional contra el Golpe de Estado“.

Über die aktuelle Lage und die Ziele der Demokratiebewegung berichteten bei einer Veranstaltung im Haus der Demokratie und Menschenrechte am 21. September 2009 drei VertreterInnen aus Honduras: Reina Rivera vom Menschenrechtszentrum CIPRODEH und Gilda Rivera vom Frauenrechtszentrum CDM sowie Víctor Romero, Mitglied des Netzwerkes von Basisorganisationen des Landkreises Las Lajas bei Comayagua.

Martin Wolpold-Bosien, Zentralamerika-Experte von FIAN und Präsident der Kopenhagen-Initiative für Zentralamerika beleuchtete das Geschehen aus europäischer Sicht. Die Diskussion moderierte Ferdinand Muggenthaler von amnesty international Deutschland.

Die Veranstaltung wurde von einem breiten Bündnis sozialer Gruppen und Nichtregierungsorganisationen organisiert und unterstützt:

amnesty international, AG Lateinamerika von Attac Deutschland, AWO International, Brot für die Welt, Christliche Initiative Romero, CIFCA, FIAN International, Heinrich- Böll Stiftung, INKOTA-Netzwerk, Internetportal amerika21.de, Medico international, Rosa-Luxemburg-Stiftung