Die Guarani-Kaiowá

Protest Guarani-Kaiowá

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Fallarbeit zu den Guarani-Kaiowá

Die Fallarbeit ist ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit. FIAN Berlin unterstützt die indigene Gemeinschaft der Guarani-Kaiowá in Brasilien.

Hintergrund zum Fall

Etwa 30.000 Indigene vom Volk der Guarani-Kaiowá kämpfen im brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso do Sul um Zugang zu ihren traditionellen Gebieten. Sie wurden in der Vergangenheit von ihrem Land vertrieben, um Platz für die großflächige Landwirtschaft zu schaffen.

Der hohe Bedarf an Soja für die Futtermittelindustrie und Zuckerrohr für die Produktion von Agrartreibstoffen – gerade in Europa – heizt den Druck auf Land weiter an und setzt die Guarani-Kaiowá Konflikten mit FarmerInnen aus. Die von 1915 bis 1928 von der Regierung abgesteckten Reservate für die Guarani-Kaiowá sind heillos überfüllt. Viele Indigene hausen in notdürftigen Camps. Aufgrund des fehlenden Zugangs zu Land können sie sich nicht selbst ernähren. Hunger, Unterernährung, Selbstmorde und Morde an indigenen AktivistInnen prägen den Alltag der Gemeinden. Der brasilianische Staat ist durch die Verfassung und internationale Verträge verpflichtet, indigene Gebiete zu demarkieren. Klagen von GroßgrundbesitzerInnen und die Interessen lokaler Eliten behindern diesen Prozess. Durch seine Inaktivität verletzt der Staat seine Pflicht, das Recht auf Nahrung der Guarani-Kaiowá zu respektieren und zu schützen.

In den letzten Jahren hat sich der Konflikt zwischen den Guarani-Kaiowá und der Agrarwirtschaft erheblich verschärft. Die Regierung und das Parlament planen Gesetzesveränderungen, die die Rechte der Indigenen massiv beschneiden würden. Gemeinsam mit anderen indigenen Völkern Brasiliens setzen sich die Guarani mit zahlreichen Protesten dagegen zur Wehr. Mehr Informationen dazu finden sich unter Aktuelle Entwicklungen.

FIAN setzt sich besonders dafür ein, dass ein außergerichtliches Abkommen, in dem sich die Behörden 2007 zur Demarkierung von 36 Gebieten in Mato Grosso do Sul verpflichtet haben, umgesetzt wird, damit sich die Guarani-Kaiowá wieder selbst ernähren können. Außerdem unterstützt FIAN die Guarani-Kaiowá dabei, ihre Situation vor internationalen Menschenrechtsgremien bekannt zu machen.

Weitere Informationen finden sich auf den folgenden Seiten:

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Aktuelle Entwicklungen

Mehr Informationen

Soli­demo Gurani-Kaiowá 9.11.12
 
Besuch Anastácio Peralta 2010
Flyer Guarani-Kaiowá