Zwischen dem 16. Und 24. November 2015 wird Milton Yulan, Anwalt der Bauernorganisation Tierra y Vida und Mitglied von FIAN Ecuador, auf seiner Rundreise von den Lebensrealitäten der KleinbäuerInnen und Indigenen in Ecuador berichten. Hierbei wird er insbesondere auf die Landfrage eingehen und den umstrittenen Regierungsvorschlag zu der Landgesetzgebung aus menschenrechtlicher Sicht analysieren und kommentieren.
Zwischen Rohstoff-Boom und „Buen Vivir“
2008 hat Ecuador eine der fortschrittlichsten Verfassungen weltweit verabschiedet. Unter dem Konzept des Buen Vivir (ein indigenes Konzept für ein erfülltes und ganzheitliches „Gutes Leben“) sind Rechte auf Nahrung, Land und Wasser verankert. Einzigartig ist hierbei, dass auch der Natur ein Recht eingeräumt wird. Bisher mangelt es jedoch am politischen Willen diese Rechte auch umzusetzen. Die tatsächlichen Fortschritte im Bereich der Ernährungssouveränität und Landumverteilung sind ernüchternd.
Die Verfolgung von MenschenrechtsverteidigerInnen spitzt sich zu
Vor dem Hintergrund eines ressourcenintensiven Entwicklungsmodels hat die strafrechtliche Verfolgung von VertreterInnen sozialer Bewegungen in Ecuador in den letzten Jahren stark zugenommen. Paradoxerweise werden gerade KleinbäuerInnen und Indigene zunehmend verfolgt, wenn sie den gemeinschaftlichen Zugang zu Land und Wasser verteidigen und ihr Recht auf Nahrung einfordern. Das 2014 von Ecuador unterzeichnete Freihandelsabkommen mit der EU wird diese Tendenzen weiterhin verschärfen.
Anlässlich seines Besuchs in Deutschland wird Milton Yulan bei fünf Veranstaltungen in ganz Deutschland über die allgemeine Situation der Menschenrechte in Ecuador sowie die zunehmende Kriminalisierung von sozialen Bewegungen sprechen.
Zu der Person
Der Anwalt Milton Yulán vertritt seit den 80er Jahren die Interessen von KleinbäuerInnen und Indigenen und ihr Recht auf Land. Er ist Anwalt der Bauernorganisation Tierra y Vida, Mitglied von FIAN Ecuador und Vorstandsmitglied von FIAN International. In diesem Rahmen hat er an der Auswertung des Planes zur Landrückgabe (“plan de tierras“, 2009) von FIAN massgeblich mitgearbeitet und 2015 eine menschenrechtliche Analyse des Regierungsvorschlages einer Landgesetzgebung anhand der freiwilligen Land Leitlinien der FAO erarbeitet.
Reiseroute
16. November 2015 München (Info)
18. November 2015 Tübingen (Info)
19. November 2015 Köln (Info)
20. November 2015 Hamburg (Info)
23. November 2015 Berlin (Info)
Suche auf dieser Webseite
Presse FIAN Deutschland
- Pluriversum: Stimmen aus aller Welt – Diskurse für eine gerechte Zukunft 26. September 2023
- Landkonflikte und Entwaldung in Paraguay mit DEG-Beteiligung: Neuer FIAN-Bericht zu Agrarinvestor PAYCO 26. September 2023
- Zweiter Newsletter des Maasai-Solidaritäts-Netzwerkes MISA veröffentlicht 21. September 2023
- Tatort Bauxit: Hunger ist kein Schicksal – Hunger wird gemacht 21. September 2023
Blog als RSS-Feed abonnieren