Die Sawohyamaxa kämpfen seit Anfang der 1990er Jahre für die Rückgabe ihres traditionellen Gebiets. Obwohl der Interamerikanische Gerichtshof für Menschenrechte im März 2006 den Staat Paraguay verurteilte, innerhalb von drei Jahren 14.404 Hektar Land an die Sawhoyamaxa zurückzugeben, ist ihr Kampf um ihr Land noch nicht endgültig gewonnen. So versuchte der deutsche Großgrundbesitzer Heribert Rödel, der sich das Land der Sawhoyamaxa für eine Rinderfarm aneignete, die Rückgabe durch immer neue Prozesse zu blockieren. 2014 wurde der unrechtmäßige Besitzer Rödel schließlich enteignet und die im Urteil angeordneten Zahlungen wurden kürzlich geleistet. Allerdings stehen die Ausgabe kollektiver Landtitel sowie die Ausstellung gültiger Ausweisdokumente noch aus.
Die Yakye Axa Gemeinschaft gehört zum Volk der Enxet Sur und besteht zurzeit aus 319 Menschen. Anfang des 19. Jahrhunderts wurden sie von britischen Investoren von ihrem traditionellen Land vertrieben. Seit 1993 bemühen sie sich darum, ihr Land zurückzugewinnen. Die Familien siedelten sich dazu an den Grenzen ihres Landes an. 2005 hat der Interamerikanische Gerichtshof für Menschenrechte den Yakye Axa das Recht auf ihr Land zugesprochen. Doch bis heute hinkt die Regierung bei der Vollstreckung des Urteils hinterher. Erst 2012 erwarb der paraguayische Staat das Land für die Gemeinde, aber die 60 Familien der Yakye Axa können aufgrund des Fehlens eines Zugangswegs bis heute nicht darauf zugreifen.FIAN Deutschland begleitet zusammen mit FIAN Paraguay und der Lokalgruppe in Hamburg sowie mit der paraguayischen Menschenrechtsorganisation Tierra Viva den Kampf der indigene Völker in Paraguay um ihre Rechte seit mehreren Jahren. Kontakt:
Almudena Abascal, Lateinamerika-Referentin FIAN Deutschland Tel.: 0221-47449113 E-Mail: a.abascal@fian.de
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