Gastkolumne in der Frankfurter Rundschau

In der Wirtschaftskolumne "Gastwirtschaft" der Frankfurter Rundschau erscheinen in diesem Jahr mehrere Beiträge von FIAN-Referent*innen. Den Anfang machte Ende Januar der Beitrag "Hungern im Überfluss" von FIAN-Agrarreferent Roman Herre. Herre erläutert darin, warum der Hunger in der Welt nicht durch eine höhere Nahrungsmittelproduktion zu lösen ist: während Menschen hungern, werden hochwertige Nahrungsmittel als Agrartreibstoffe oder Mastfutter eingesetzt, gedankenlos weggeworfen oder gar gezielt vernichtet. Am 03. März erschien der Beitrag "Marginalisiert und ausgebeutet" von FIAN-Geschäftsführerin Ute Hausmann. Hausmann zeigt darin auf, wie staatliche Entwicklungszusammenarbeit KleinbäuerInnen und LandarbeiterInnen zum Nutzen von Agrar- und Chemiekonzernen instrumentalisiert. Die über viele Jahre ignorierten KleinbäuerInnen und LandarbeiterInnen werden dadurch weiter marginalisiert und ausgebeutet, ihre prekäre Ernährungssituation nicht verbessert sondern verschärft. In seinem Beitrag "Legitime Akteure" vom 15. April fordert FIAN-Referent Roman Herre anlässlich des Tages der Landlosen eine Kehrtwende staatlicher Entwicklungspolitik. Darin argumentiert er, dass Basisbewegungen wie La Via Campesina aufgrund ihrer hohen Legitimität eine zentrale Rolle in der Entwicklungspolitik einnehmen müssen. Denn obwohl die Bedeutung der Zivilgesellschaft allgemein anerkannt wird, ignoriert die Entwicklungspolitik  meist diese sozialen Bewegungen und ihre Forderungen - zugunsten der Privatwirtschaft. Am 17.Juni erschien der Beitrag "In der Sackgasse". Darin erklärt FIAN-Referent Roman Herre, warum die Idee der Landwirtschaft als Motor der Armuts- und Hungerbrkämpfung in der heutigen Entwicklungspolitik keine Legitimität besitzt. Denn eine Politik, die verstärkt auf Kooperationen mit Agrarkonzernen und einem Strukturwandel nach westlichem Vorbild setzt, irgnoriert die Realität eines neuen globalen Trends: dem Wirtschaftswachstum ohne positive Arbeitsplatzeffekte. Unter dem Titel Wahres Armutszeugnis erschien am 28.Juli der Beitrag von FIAN-Geschäftsführerin Ute Hausmann. Darin berichtete sie von dem ersten Treffen der Arbeitsgruppe des UN-Menschenrechtsrats für ein verbindliches Abkommen über menschenrechtliche Verpflichtungen von Unternehmen. Fragwürdig erscheint dabei das Verhalten der deutschen Bundesregierung, die gar nicht erst an dem Treffen teilnahm, sowie eines EU Vertreters, der versuchte den Ablauf des Treffens zu stören. Es entsteht der Eindruck als stünden hier Wirtschaftsinteressen über Menschenrechten.

Original-Artikel unter fian.de