Gemäß einer Studie des UN-Sonderberichterstatters zum Recht auf Nahrung, Olivier de Schutter, würden Frauen im Globalen Süden 20-30 Prozent mehr Einkommen erzielen, wenn sie gleichberechtigten Zugang zu produktiven Ressourcen hätten. „Nach der Berechnungsweise des Equal Pay Day kosten diese Diskriminierungen diese Frauen folglich zwischen 73 und 110 Arbeitstagen pro Jahr.“, erläutert Gertrud Falk, Gender-Referentin bei FIAN Deutschland. „Diese Zeit fehlt ihnen, um für sich und ihre Kinder ein Einkommen zu erwirtschaften, von dem sie sich ausreichend ernähren können.“
Frauen verrichten häufiger als Männer Arbeiten, von denen zwar die Gesellschaft einen hohen Nutzen hat, die aber schlecht bezahlt werden, wie zum Beispiel Kinderbetreuung. In Afrika südlich der Sahara sowie in Südostasien arbeiten darüber hinaus 80 Prozent der Frauen im informellen Sektor – zu niedrigen Löhnen und ohne Sozialversicherung.
„Es ist paradox“, beschreibt Falk die Situation. „Frauen sind überwiegend für die Versorgung ihrer Familien zuständig, gleichzeitig wird ihnen jedoch gleichberechtigter Zugang zu Erwerbsmöglichkeiten verwehrt. In Folge dieser Diskriminierungen sind sie stärker von Hunger betroffen als Männer.“ Das hat auch Folgen für die Kinder: Studien haben ergeben, dass die Kindersterblichkeit um bis zu 20 Prozent abnimmt, wenn Frauen die effektive Kontrolle über das Familieneinkommen haben. FIAN fordert daher das BMZ dazu auf, Gleichberechtigung und Empowerment von Frauen ins Zentrum seiner Entwicklungszusammenarbeit zu stellen.
Kontakt:
Gertrud Falk, Tel. 0221-70 200 72, E-Mail: g.falk@fian.de
Report by the Special Rapporteur on the right to food, Olivier De Schutter: Women’s rights and the right to food. 2012 (A/HRC/22/50)
Weitere Informationen:
FIAN 2014: Das Recht auf Nahrung von Frauen durchsetzen – Parallelberichterstattung zur Frauenrechtskonvention im Kampf gegen Hunger, Factsheet 2014/1
FIAN 2012: Ackerland in Frauenhand - Zugang zu Land aus einer Genderperspektive, Factsheet 2012/1
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