Artikel zum Thema EU-Agrarpolitik

23. Juni 2019 | Das Land ist unser Leben, unsere Identität, unser Erbe! Die Frauenorganisation der Guarani-Kaiowá und der Kampf um indigenes Land in Brasilien

Sonntag, 23.06.2019, 17 Uhr    (Achtung: Datum geändert!)
Vorher, ab 16 Uhr: Soli-Essen und Trinken       

Ort: Interkulturelles Frauenzentrum S.U.S.I.
Bayerischer Platz 9/Innsbrucker Str. 58, 10779/10825 Berlin

Janete und Alenir Guarani-Kaiowá aus Mato Grosso do Sul (Brasilien) berichten über den Kampf für die Demarkierung ihres traditionellen Landes, gegen die Interessen der Agrarindustrie, und über die Kuñangue Aty Guasu, die Frauenorganisation der Guarani-Kaiowá. Diese fordert die Verbesserung ihrer Lebensbedingungen ebenso ein wie den Respekt für das indigene Leben und die Umwelt (insbesondere im Angesicht der Demontage indigener Institutionen unter der aktuellen Regierung). Als Frauen sind sie zudem besonders betroffen von rassistischer Diskriminierung und der zunehmenden Gewalt. Dagegen organisieren sie sich z.B. durch Stärkung ihrer traditionellen Religion und Medizin.

Wir wollen auch die Verantwortung Deutschlands beleuchten – als Importeur von Agrarrohstoffen und Sitz multinationaler Agrarkonzerne wie Bayer und BASF.

Veranstalter: Guarani Kaiowá Support Network, FIAN, Quilombo Ayé, Coletivo Caipora, Gesellschaft für bedrohte Völker, FDCL, CIMI, Abá; Unterstützt durch: Klima-Bündnis, Katholischer Fonds, Stiftung Umverteilen, Europäische Union, S.U.S.I.

Veranstaltungen in anderen Städten:

Mainz

Frankfurt (siehe auch hier und fb)

Köln

Hamburg

Klimafest Aarau

Basel

Graz

16. Januar 2016 | Aufruf zur Demo „Wir haben es satt!“

Aufruf "Wir haben es satt!" 2016

Copyright: Wir haben es satt!

Am 16. Januar ist es wieder soweit: Die Wir haben es satt“-Demo geht in Berlin in die 6. Runde.

Unterstützt die Berliner Gruppe unter dem Motto „Agrarmultis macht euch vom Acker“! Wir haben Pappschilder, eine Großpuppe (unsere allseits bekannte Menschenrechtsfee) und verteilen Flyer zum Fall der Guarani-Kaiowá in Brasilien, für die durch unseren Fleischkonsum in ihren angestammten Gebieten kein Platz mehr ist.

Wenn Ihr mit uns gemeinsam dabei sein möchtet, meldet Euch unter info@fian-berlin.de.

Hier ist der Demo-Aufruf (Quelle: http://www.wir-haben-es-satt.de/start/home/):

Wir haben Agrarindustrie satt!

Aufruf "Wir haben es satt!" 2016

Die Landwirtschaft steht am Scheideweg: Wird unser Essen zukünftig noch von Bäuerinnen und Bauern erzeugt oder von Agrarkonzernen, die auf Agrogentechnik und Tierfabriken setzen und zu Dumpingpreisen für den Weltmarkt produzieren?

Wir fordern einen anderen Weg! Wir wollen ökologisch hochwertige und gesunde Lebensmittel von Bauernhöfen mit fairen Preisen und Marktbedingungen weltweit!

Agrar- und Ernährungspolitik müssen sich an den Interessen der Menschen, Tiere und Umwelt, nicht der Konzerne orientieren. Dafür gehen wir auf die Straße!

Wir sind Bäuerinnen und Bauern, konventionell und bio, gemüseanbauend und tierhaltend; Verarbeiterinnen und Verarbeiter, Verbraucherinnen und Verbraucher, wir sind NaturschützerInnen und TierschützerInnen, Aktive aus der Entwicklungszusammenarbeit und Erwerbsloseninitiativen; FleischesserInnen, VegetarierInnen und VeganerInnen. Wir sind Menschen vom Land und aus der Stadt, aus Nord und Süd.

Wir haben Agrarindustrie satt!

Demo Wir haben es satt 2014 | Copyright: Christine Denck, RdR

Demo Wir haben es satt 2014 | Copyright: Christine Denck, RdR

Demo Wir haben es satt 2014 | Copyright: Christine Denck, RdR

Demo Wir haben es satt 2014 | Copyright: Christine Denck, RdR

Berlin, 18. Januar 2014. 30.000 Menschen folgten dem Aufruf des „Wir haben es satt!“ – Bündnisses aus über 100 Organisationen, von Bäuerinnen und Bauern, ImkerInnen, Entwicklungs- und Menschenrechtsorganisationen, Tier- und VerbraucherschützerInnen und Erwerbsloseninitiativen und forderten einen Kurswechsel in der Agrar- und Handelspolitik der Bundesregierung.

Das breite Bündnis setzt sich für eine soziale, bäuerliche, tiergerechte und ökologische Landwirtschaft ein, welche die Durchsetzung des Menschenrechtes auf Nahrung für alle Menschen gewährleistet und die Natur achtet und schützt. Kritisiert wurden u. a. die Auswüchse der Agrarindustrie wie Megaställe, Exportorientierung der Landwirtschaft, die Zulassung von Gentech – Pflanzen, der Einsatz von Pestiziden, Hormonen und Antibiotika. Besonders im Fokus der Kritik stand in diesem Jahr das geplante Freihandelsabkommen zwischen EU und den USA (TTIP), wo hinter verschlossenen Türen Regelungen verhandelt werden, welche BäuerInnen und VerbraucherInen schaden würden.

FIAN Berlin zeigte mit Großpuppen und Transparent, dass die universellen Menschenrechte über dem geplanten Freihandelsabkommen stehen, wies mit der federgeschmückten Indígena auf den Vorrang des Menschenrechtes auf Nahrung vor Sojaimporten und Bioethanol, welche zu Landraub und Vertreibung beispielsweise in Brasilien führen, hin und forderte die Agrarindustrie auf, sich vom Acker zu machen.

Mehr Informationen auf: www.wir-haben-es-satt.de

Zur Unterschriftenaktion des Umweltinstitutes München gegen das geplante TTIP:
http://umweltinstitut.org/freihandelsabkommen/allgemeines/freihandelsabkommen-verhindern-1144.html

Mehr Fotos von der Demo (alle Fotos von Christine Denck, RdR):

 

17. Juli 2013 | Landgrabbing in Ostdeutschland bekämpfen

„Geldverschleuderaktion“ vor der BVVG

Landgrabbing – auch ein Thema in Deutschland? Ja, denn auch bei uns wird Land immer teurer, können sich Kleinbetriebe die Pacht kaum noch leisten.  Ein Thema vor allem auch in Ostdeutschland, wo die Vergabepolitik der Treuhandnachfolgerin BVVG (Bodenverwaltungs- und -verwertungs-Gesellschaft) die jetzigen und künftigen Besitzstrukturen mitbestimmt. Daher ruft das „Bündnis Junge Landwirtschaft“ gemeinsam mit dem Bienenwerder Hof zu einer Protestaktion vor der BVVG auf. Die Aktion findet am Mittwoch, 17. Juli 2013, 14 Uhr vor der BVVG in der Schönhauser Allee 120, 10437 Berlin statt. Alle sind aufgerufen, sich zu beteiligen!

Weitere Infos gibt es unter http://www.stopp-landgrabbing.de sowie in der Öffentlichkeitserklärung des Hofes Bienenwerder.

24. September 2012 | Landraub in Kambodscha: Blutiger Zucker und Europas Verantwortung

Kurzfilm und Diskussion mit Aktivisten aus Kambodscha

Kampagne Blood SugarSeit 2009 erlaubt die EU armen Ländern wie kambodscha eine zoll- und quotenfreie Einfuhr von Zucker. Die so genannte Entwicklungsinitiative “Everything but Arms” (Alles außer Waffen) macht’s möglich. Das soll die dortige Entwicklung ankurbeln, führt aber nachweislich zu Landraub und brutalen Vertreibungen. Diese Handelsanreize fördern eine agroindustrielle Exportlandwirtschaft, die die dortige Ernährungssouveränität untergräbt und zur Verletzung des Rechts auf Nahrung beiträgt.

Veranstaltungs-Details Kambodscha 2012Kambodschanische Organisationen und betroffene Gemeinden haben nun zu einem Boykott der Süßwaren von Tate & Lyle aufgerufen, um neben rechtlichen Schritten auch öffentlichen Druck auf die Konzerne in Europa zu machen, die von diesen Menschenrechtsverletzungen profitieren. Die Organisation „Equitable Cambodia“ kämpft seit vielen Jahren für die Rechte der Betroffenen. David Pred und Eang Vuthy berichten über Zusammenhänge, Hintergründe und Reaktionen der Verantwortlichen in Europa.

Download Veranstaltungsflyer

Die Veranstaltung wir organisiert von der Menschenrechtsorganisation FIAN und dem FDCL, ist Teil des EU-weiten Projektes gegen Land Grabbing “Hands off the Land” und gefördert durch die Europäische Union

Unsere Agrarpolitik endet nicht an Europas Grenzen!

Briefaktion fordert EU-Parlament zum Handeln auf: jetzt mitmachen!

Banner Bild Ecuador

Copyright: FIAN Deutschland

Köln, 9. Mai 2012. Nächstes Jahr wird die EU ihre Agrarpolitik reformieren. Für viele Menschen sind diese Reformen ein wichtiges Thema. Welche Art von Landwirtschaft wollen wir? Wie kann die EU den Bedürfnissen aller Bäuerinnen und Bauern – auch global – gerecht werden? FIAN und die anderen die Briefaktion tragenden Organisationen befürchten, dass sich erneut Lobby-Interessen gegen Menschenrechte, Nachhaltigkeit und den gesunden Menschenverstand durchsetzen werden. Um das zu verhindern müssen die EU-Parlamentarier zum Handeln aufgefordert werden.

Werden Sie aktiv: Schreiben auch Sie einen Brief an Ihren Vertreter im EU-Parlament (MdEP) und fordern Sie eine Ausrichtung der EU-Agrarpolitik am Menschenrecht auf Nahrung ein.

Neben einem Informationsbrief zur Briefaktion haben wir auch einen Briefentwurf vorbereitet, den Sie direkt oder nur zur Orientierung verwenden können.

Wir empfehlen, die Briefe bis Ende Juni abzuschicken, damit die Inhalte vor der Sommerpause noch genügend Beachtung erhalten und in die Debatten im Europaparlament im September einfließen. Wir würden uns freuen, wenn Sie uns über Reaktionen der MdEP informieren: Roman Herre, r.herre@fian.de

Kambodscha im Ausverkauf | Notizen zu einer Veranstaltung in der Heinrich-Böll-Stiftung

Erschütternde Tatsachen kamen bei der Informationsveranstaltung über Landgrabbing in Kambodscha zu Tage.

Fast 2 Mio. Hektar und damit über 50% der landwirtschaftlichen Nutzfläche Kambodschas gehören inzwischen in- und ausländischen Agrarkonzernen.

Vertreibung in Kambodscha 2011Die Vergabe der Konzessionen geht einher mit massiver gewaltsamer Vertreibung – seit 2003 waren über 400 000 Menschen davon betroffen.

Unter Missachtung nationalen und internationalen Rechts veräußert eine autokratische Regierungspartei die Ressourcen des Landes, um sich selbst zu bereichern. Die Justiz ist korrupt und regierungshörig – ideale Voraussetzungen für ausländische Investoren.

Die Expansion der Zuckerindustrie erweist sich derzeit als eine der wichtigsten Ursachen für die Landvertreibungen. Möglich wurde dieser Boom durch die EBA (Everything-but-arms)-Initiative der EU: Die am wenigsten entwickelten Länder dürfen ohne Zölle und Mengenbeschränkungen alle Produkte außer Waffen in die EU exportieren. Von diesem Angebot profitieren nun in Kambodscha operierende thailändische Zuckerkonzerne und ein mächtiger Senator der Regierungspartei.

Veranstaltung Kambodscha Berlin 2011Diese Zusammenhänge wurden engagiert vorgetragen von Menschen, die es wissen müssen: Von Frau Dr. Kek Pung von der kambodschanischen Menschenrechtsorganisation LICADHO, von Manfred Hornung, dem Büroleiter der Böllstiftung in Kambodscha, und Roman Herre von FIAN Deutschland, der vor Ort selbst recherchierte.

Mehr unter:  Zucker für den EU-Markt – Landraub in Kambodscha

Subventionierte Landwirtschaft ruiniert Bauern in Afrika

Ein interessanter Artikel von Jost Maurin in der taz vom Samstag, den 16. April:

http://www.taz.de/1/zukunft/wirtschaft/artikel/1/eu-fleisch-macht-afrikas-bauern-hungrig/

Neue Studie fordert fairen Welthandel statt Exportförderung

"Fairer Welthandel statt Exportförderung" – das fordern Oxfam und FIAN von Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner anlässlich des 2. Außenwirtschaftstags in Berlin. Die dort angekündigte ,globale Verantwortung' werde nicht übernommen. Stattdessen setze die Ernährungsindustrie drei Jahre nach dem Beginn der Nahrungsmittelkrise mit Unterstützung der Politik noch stärker auf die Liberalisierung der Märkte und auf die Gentechnik. Zu diesem Schluss kommt die Studie "Grenzenlos und billig", die Strategien und Positionen der Agrar- und Ernährungsindustrie nach der Nahrungsmittelkrise analysiert.

Marita Wiggerthale, Agrarexpertin bei der Hilfsorganisation Oxfam: "Den armen Ländern ist nicht geholfen, wenn mehr europäische Exporte ins Land kommen und damit die einheimische Nahrungsmittelproduktion zurückgedrängt wird. Volle Lebensmittelregale machen Hungernde noch nicht satt". Roman Herre, Agrarexperte bei der Menschenrechtsorganisation FIAN: "Das Recht auf Nahrung zu fördern, bedeutet, die Hungernden in die Lage zu versetzen, sich selbst zu ernähren. Das A und O in der Hungerbekämpfung ist die Verbesserung der Einkommensgrundlagen, damit Hungernde sich Nahrungsmittel leisten können". Link zur Studie Weiterlesen

Fotoausstellung „Europa überrollt Afrikas Kleinbauern“

Vom 14.03. bis 20.04.2010 präsentierte FIAN-Berlin im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Frisch serviert vom Krisenherd" die Ausstellung "Europa überrollt Afrikas Kleinbauern" in den Räumen des Regenbogencafés in der Lausitzer Straße 22.

Die Wanderausstellung, die über FIAN-Deutschland bestellt werden kann, thematisiert die Auswirkung europäischer Handelspolitik, insbesondere die der geplanten Freihandelsabkommen (EPA`s) zwischen der EU und u.a. den Staaten Afrikas, auf Kleinbauernfamilien. Der Fotograf Ulrich Döring porträtiert zwei Bauerngemeinschaften in Ghana und Sambia, deren Recht auf Nahrung durch europäische Importe von Tomaten und Milch verletzt oder bedroht wird.

Zum Ausstellungskatalog.