Köln/Bonn, 11. September – Die Europäische Union (EU) muss den Menschen in Entwicklungsländern garantieren, dass ihr Recht auf Nahrung zukünftig in der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) berücksichtigt wird. Dies hat der Verband Entwicklungspolitik deutscher Nichtregierungsorganisationen (VENRO), in dem FIAN Mitglied ist, anlässlich der anstehenden GAP-Reform im Rahmen der heute startenden Aktion „Hunger durch Armut: Verdächtig Europa“ gefordert.
„Europas Agrarpolitik hat gravierende Folgen für viele Entwicklungsländer. Sie trägt eine Mitschuld daran, dass viele Menschen sich in den armen Ländern nicht mehr ernähren können. Die EU und insbesondere Deutschland müssen sich deshalb dafür einsetzen, dass das Recht auf Nahrung in der Gemeinsamen Agrarpolitik fest verankert wird“, so Jürgen Reichel, stellvertretender VENRO-Vorsitzender.
Die EU ist weltweit der größte Exporteur von Agrarprodukten und verarbeiteten Nahrungsmitteln. Oftmals wirken sich die Exporte negativ aus, da die lokale Produktion mit den subventionierten Produkten nicht konkurrieren kann. Viele Menschen in armen Ländern werden dadurch ihrer Lebensgrundlage beraubt.
Mit der Aktion „Hunger durch Armut: Verdächtig Europa“ fordert VENRO Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner auf, sich bei den GAP-Verhandlungen dafür einzusetzen, dass das Recht auf Nahrung aufgenommen und in einem gesonderten Artikel behandelt wird. Zudem muss eine Beschwerdestelle für Betroffene eingerichtet werden, die ihnen ermöglicht, sich bei einem Verstoß direkt an die EU zu wenden.
Die Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik soll bis Ende 2013 abgeschlossen sein und im Januar 2014 in Kraft treten. Die Aktion wurde von der VENRO-Kampagne „Deine Stimme gegen Armut“ ins Leben gerufen - in Kooperation mit der Kampagne „Meine Landwirtschaft“. Zum Start der Aktion geht auch die neue Webseite von „Deine Stimme gegen Armut“ online. Sie bietet Hintergrundinformationen zu entwicklungspolitischen Themen und ruft zu Mitmachaktionen auf.
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