Artikel zum Thema Kambodscha

24. September 2012 | Landraub in Kambodscha: Blutiger Zucker und Europas Verantwortung

Kurzfilm und Diskussion mit Aktivisten aus Kambodscha

Kampagne Blood SugarSeit 2009 erlaubt die EU armen Ländern wie kambodscha eine zoll- und quotenfreie Einfuhr von Zucker. Die so genannte Entwicklungsinitiative “Everything but Arms” (Alles außer Waffen) macht’s möglich. Das soll die dortige Entwicklung ankurbeln, führt aber nachweislich zu Landraub und brutalen Vertreibungen. Diese Handelsanreize fördern eine agroindustrielle Exportlandwirtschaft, die die dortige Ernährungssouveränität untergräbt und zur Verletzung des Rechts auf Nahrung beiträgt.

Veranstaltungs-Details Kambodscha 2012Kambodschanische Organisationen und betroffene Gemeinden haben nun zu einem Boykott der Süßwaren von Tate & Lyle aufgerufen, um neben rechtlichen Schritten auch öffentlichen Druck auf die Konzerne in Europa zu machen, die von diesen Menschenrechtsverletzungen profitieren. Die Organisation „Equitable Cambodia“ kämpft seit vielen Jahren für die Rechte der Betroffenen. David Pred und Eang Vuthy berichten über Zusammenhänge, Hintergründe und Reaktionen der Verantwortlichen in Europa.

Download Veranstaltungsflyer

Die Veranstaltung wir organisiert von der Menschenrechtsorganisation FIAN und dem FDCL, ist Teil des EU-weiten Projektes gegen Land Grabbing “Hands off the Land” und gefördert durch die Europäische Union

Kambodscha im Ausverkauf | Notizen zu einer Veranstaltung in der Heinrich-Böll-Stiftung

Erschütternde Tatsachen kamen bei der Informationsveranstaltung über Landgrabbing in Kambodscha zu Tage.

Fast 2 Mio. Hektar und damit über 50% der landwirtschaftlichen Nutzfläche Kambodschas gehören inzwischen in- und ausländischen Agrarkonzernen.

Vertreibung in Kambodscha 2011Die Vergabe der Konzessionen geht einher mit massiver gewaltsamer Vertreibung – seit 2003 waren über 400 000 Menschen davon betroffen.

Unter Missachtung nationalen und internationalen Rechts veräußert eine autokratische Regierungspartei die Ressourcen des Landes, um sich selbst zu bereichern. Die Justiz ist korrupt und regierungshörig – ideale Voraussetzungen für ausländische Investoren.

Die Expansion der Zuckerindustrie erweist sich derzeit als eine der wichtigsten Ursachen für die Landvertreibungen. Möglich wurde dieser Boom durch die EBA (Everything-but-arms)-Initiative der EU: Die am wenigsten entwickelten Länder dürfen ohne Zölle und Mengenbeschränkungen alle Produkte außer Waffen in die EU exportieren. Von diesem Angebot profitieren nun in Kambodscha operierende thailändische Zuckerkonzerne und ein mächtiger Senator der Regierungspartei.

Veranstaltung Kambodscha Berlin 2011Diese Zusammenhänge wurden engagiert vorgetragen von Menschen, die es wissen müssen: Von Frau Dr. Kek Pung von der kambodschanischen Menschenrechtsorganisation LICADHO, von Manfred Hornung, dem Büroleiter der Böllstiftung in Kambodscha, und Roman Herre von FIAN Deutschland, der vor Ort selbst recherchierte.

Mehr unter:  Zucker für den EU-Markt – Landraub in Kambodscha

Veranstaltung zu Landgrabbing in Kambodscha

Die Heinrich-Böll-Stiftung, die Welthungerhilfe und FIAN, vertreten durch den Agrarreferenten Roman Herre, laden am Sonntag, 20.11.11, um 18 Uhr ein zu einer Informationsveranstaltung zur Ernährungssituation und zum Problem des Landgrabbing in Kambodscha. Die Präsidentin der kambodschanischen Menschenrechtsorganisation LICADHO, Dr. Kek Pung, wird Informationen aus erster Hand beitragen.
Außerdem wird der Frage nachgegangen, welche Zusammenhänge zwischen dem Landraub in dem fernen Land und unserem Bankkonto möglicherweise bestehen:

Die Veranstaltung findet in der Heinrich Böll Stiftung statt (Schumannstr. 8, Berlin-Mitte).

Mehr zur Beteiligung der Deutschen Bank an Landinvestitionen

Landgrabbing in Kambodscha: Deutsche Bank Tochter DWS stößt Beteiligungen an thailändischem Zuckerkonzern ab

Köln, 7.3.2011. Ende 2010 hatte die internationale Menschenrechtsorganisation FIAN nachgewiesen, dass die Fondsgesellschaft der Deutschen Bank DWS über mehrere ihrer Finanzprodukte Beteiligungen an dem thailändischen Zuckerkonzern KSL gehalten hatte. Der Konzern ist in Kambodscha in die Vertreibung von über 400 Bauernfamilien verwickelt. Organisationen vor Ort und auch die Vereinten Nationen haben dies schon umfassend in 2008 dokumentiert. Laut Informationen des Politmagazins Report Mainz, welches den Fall an die Öffentlichkeit gebracht hatte, hat die DWS nun aufgrund der umfassenden Vorwürfe, die von KSL nicht entkräftet werden konnten, ihre Anteile am Konzern verkauft. Weiterlesen